Kelim Gashgai
Die Gashghai oder Qashqai sind türkischsprachige Nomadenstämme, die hauptsächlich in der Provinz Fars leben, insbesondere um die Stadt Shiraz im Südwesten des Iran. Neben Teppichen stellen sie auch eine große Vielfalt an flachgewebten Kelim her, die in der typischen Schlitzwebtechnik gefertigt werden. Das bedeutet, dass die Schlitze Teil des Herstellungsverfahrens sind, insbesondere wenn die Farben wechseln. Die Technik impliziert die Struktur der Motive, die hauptsächlich geometrisch sind - typische Kelim-Muster. Die Nomaden halten sich nicht an ein vorgegebenes Muster oder eine Vorlage. Sie knüpfen nach ihrem Gedächtnis und ihrem persönlichen Geschmack. Das Ergebnis ist eine große Vielfalt an Mustern und Farben, die nur auf dem individuellen Geschmack und der Tradition der Knüpferinnen beruht. Ein Vorteil der geschlitzten Kelim-Technik ist, dass man diese Flachgewebe von beiden Seiten verwenden kann.
Kelim Senneh
Senneh ist der alte Name der modernen Stadt Sanandaj. Die Teppiche und Kelim, die aus der Stadt und von Nomaden oder Bauern in der umliegenden Region stammen, sind als Senneh bekannt. Das traditionelle Muster sind durchgehende Mahi-Motive, die meist mit großen Mittelfeldern auftreten. Diese langlebigen kurdischen Teppiche und Kelim haben ein zeitloses Design und sind für ihre hohe Qualität bekannt.
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Kelim Afshhar
Seit der Antike wurden Flachgewebe in Zelten und Häusern gewebt, meist für den persönlichen Gebrauch. Viele dieser alten Kelim wurden von ihren Herstellern oder Besitzern verkauft und landeten auf Basaren in ganz Iran. Ursprünglich hatten diese Kelim einen multifunktionalen Nutzen und wurden nicht nur auf dem Fußboden, sondern auch zum Abdecken und Dekorieren von Zelten im Innen- und Außenbereich, zum Abdecken von Tieren wie Pferden, Eseln oder Kamelen und zum Verpacken von Haushaltsgegenständen verwendet.
Kelim Ardebil
Die Stadt Ardebil ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden Irans. Vom Design her sind die Ardebil-Teppiche mit den kaukasischen Teppichen verwandt. Sie sind dünn und haben ein schönes geometrisches Muster. Wissenswertes: Einer der ältesten Perserteppiche, die je entdeckt wurden, ist der Ardebil-Teppich. Er wurde in Kashan geknüpft, für eine große Moschee angefertigt und verkauft, um Geld für die Renovierung der Moschee zu sammeln. Heute ist der Ardebil-Teppich im Victoria and Albert Museum in London zu bewundern.
Kelim Old
Diese alten Kelim, echte Vintages, wurden gut gepflegt, gewaschen und aufgearbeitet und erhalten durch ein neues Zuhause ein zweites Leben. Das individuelle Alter dieser Kelim kann von Jahren bis Jahrzehnten variieren.
Sumak Kordi
Sumak Kordi sind flach gewebte Teppiche, die aus der nordöstlichen Provinz Khorassan stammen. Hergestellt werden diesee Teppiche von einem kleinen kurdischen Stamm, der im späten 16. Jahrhundert aus dem Westen Irans in dieses Gebiet eingewandert ist. Sumak ist die Bezeichnung für eine spezielle Flachgewebetechnik, die sogenannte Schussfadenumwicklung. Durch diese Technik entsteht auf der Vorderseite ein gesticktes Aussehen und auf der Rückseite lose Enden. Die Kurden verwenden bei der Gestaltung ihrer Teppiche eine lebhafte und vielfältige Farbpalette. Die Teppiche bestehen hauptsächlich aus geometrischen Mustern, die mit Figuren und floralen Motiven verziert und in horizontalen Streifen angeordnet sind.
Sumak Shahsavan
Der Sumak Shahsavan ist eine Abwandlung des flach gewebten Sumak, der in der Schusstechnik hergestellt wird. Schahsavan bedeutet "diejenigen, die den König lieben". Der Name bezieht sich auf den Nomadenstamm, der unter Schah Abbas dem Großen die Nordgrenze des Irans bewachte. Der Stamm der Schahsavanen ist ein Zusammenschluss mehrerer türkischsprachiger Stämme unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die im Nordwesten des Iran leben. Ihre Flachgewebe sind für ihr einzigartiges Handwerk bekannt, das der Stickerei sehr nahe kommt. Auf der Vorderseite wirkt es gestickt, auf der Rückseite sieht man die losen Enden des Garns. Im Allgemeinen sind geometrische kaukasische Muster auf einem Hintergrund mit kleinen Elementen wie Tieren, Menschen und Pflanzen traditionell. Viele von ihnen haben weiche, fast pastellfarbene Farben, die mit kräftigen Tönen wie Rot oder Blau kombiniert werden. Außerdem verwenden die Weber manchmal neben Wolle auch Seide für ihre Muster.
Sumak Sirdjan
Der Sumak Sirdjan ist eine seltene Art von Kelim. Sie sind dafür bekannt, dass ihre Vorderseite flach gewebt ist, wie es für Kelim typisch ist, und dass ihre Fäden auf der Rückseite nicht abgekräuselt sind. Die Teppiche sind für ihre besondere Verarbeitung bekannt, die der Stickerei sehr nahe kommt. Neben den geometrischen Mustern und den zarten horizontalen und diagonalen Linien findet man in diesen Teppichen oft kaukasische Elemente. Neben Wolle verwenden die Designer auch Seide für ihre Teppiche.