
Zu Hause bei Finnja
Farbe, Freude und ein bisschen Champagner



Willkommen in einer farbenfrohen Welt
Ein sonniger Altbau an der Elbe, ein kurzer Weg zur Arbeit – und jede Ecke liebevoll kuratiert. Finnja öffnet für uns die Tür zu ihrem Zuhause und erzählt, wie sie vom funktionalen Bürodesign zur selbstständigen Einrichterin wurde.
Finnja: Wir sind hier in süßen, 75 Quadratmetern, an der Elbe, an der Großen Elbstraße. Ich lebe hier mit meinem Partner zusammen. Seit zwei Jahren wohne ich hier fest, er seit knapp zehn Jahren. Das Schöne ist, dass mein Laden auch nur ein paar Meter weiter unten ist und ich einen ganz kurzen Weg zur Arbeit habe. Ja, wir haben eigentlich nur zwei Zimmer – ein großes Schlafzimmer, eine Küche, diesen superlangen Flur, der die Wohnung ein bisschen aufteilt. Und ja, das sind unsere muckeligen, vier Wände mit zwei süßen Flauschtieren.
Ein Zuhause mit Persönlichkeit
Also wir zelebrieren das Leben gerne mal hier – zu zweit, mit Freunden. Haben immer eine Flasche Bubbels kalt im Kühlschrank und gerade im Sommer genießen wir hier das Leben.




Mut zur Farbe – und ein gelber Flur
Farbe ist bei Finnja nicht Beiwerk, sondern Haltung. Besonders der Flur ist ein Statement gegen graue Tage – und graue Wände.
Finnja: Genau. Im Flur hatten wir auch ein spannendes Makeover – die Kompromisse, die man in der Partnerschaft dann eingeht. Der war vorher in einem Lavendelgrau gestrichen. Das war so: Hamburger Wetter at its best. Und ich bin hier mal reingekommen und dachte so: Oh Gott, das erdrückt mich. Ist zwar irgendwie eine schöne Farbe, aber zieht mich so ein bisschen runter. Und ich hätte den auch weiß gestrichen. Aber wie gesagt: Weiß war keine Option hier. Und dann – ich hatte in meinen alten Wohnungen schon diese Farbe an den Wänden und mochte die total gerne – von Farrow & Ball, „India Yellow“ ist das, glaube ich. Und dann haben wir das hier einmal alles gestrichen – und jetzt geht die Sonne auf, wenn man nach Hause kommt. Ich lieb’s.
Finnja: Ja!
Finnja: Definitiv. Also auch wenn ich in einer Wohnung nur mal ein Jahr gewohnt habe – ich habe die immer gestrichen. Ich dachte: Klar, dann ist es ein bisschen Arbeit, wenn man auszieht. Aber ich finde, das macht so viel aus, wenn die Wände nicht alle weiß sind.
Finnja: Ja.




Spielerisch wohnen – mit Bubbels und Tetris-Licht
Bei Finnja ist Wohnen nicht nur schön, sondern auch ein bisschen verspielt. Wer eine Champagner-Klingel hat, meint es ernst mit der Leichtigkeit.
Vida: Was würdest du sagen, ist eines der außergewöhnlichsten Objekte, die ihr hier habt?
Finnja: Eines der außergewöhnlichsten Objekte…
Vida: Was ist das hier mit dieser Champagner-Klingel? Ich hab geklingelt, ich hab gewartet – es kam nichts.
Finnja: Und die Willkommensmatte vor der Tür: „Champagner steht im Kühlschrank“. Also wir zelebrieren das Leben gerne mal hier – zu zweit, mit Freunden. Haben immer eine Flasche Bubbels kalt im Kühlschrank und gerade im Sommer genießen wir hier das Leben.
Das sind auch so drei Elemente, die sich hier irgendwie gefunden haben: Ich glaube, den Barwagen hatte ich Guido mal geschenkt, weil wir einfach auch hier immer ein paar Spaßgetränke haben. Dann ist der Spiegel ein Erbstück von meinem Opa, der sich super integriert – auch mit dieser Klingel, die dann einfach… ja… Also ich bin Fan von kindlichen Elementen manchmal in der Wohnung, die dazu animieren, dass man sie benutzt.
Finnja: Genau – zu spielen. Ein bisschen spielerisch. Auch diese Tetris-Leuchte. Und manchmal denke ich mir so, wenn Gäste da sind: Traut euch doch einfach mal, hier irgendwas zu machen.
Vida: Es ist kein Museum. Fasst an.
Finnja: Lasst euch inspirieren von den Büchern, die im Bücherregal stehen.



Ein Blick nach vorn – mit Gefühl und Hoffnung
Was Finnja sich wünscht? Keine Businesspläne. Sondern mehr Menschlichkeit. Und vielleicht ein paar Champagner-Klingeln in der Stadt.
Vida: Gibt es irgendetwas, was du dir für die Zukunft wünschst – nicht nur als Einrichterin, Unternehmerin, sondern auch so als Finnja? Du sagtest vorhin, wir gehen durch nicht so einfache Zeiten – auch insgesamt in der Branche. Was wünschst du dir für die Zukunft oder was siehst du in der Zukunft auf uns zurollen?
Finnja: Ich bin kein Mensch, der irgendwie so eine Jahresplanung hat oder so. Deswegen fällt mir das ganz schwer, in die Zukunft zu gucken, weil ich den Vibe so mitnehme, wie er ist. Ich wünsche mir, dass wir alle ein bisschen mehr Mensch sind, menschlicher sind, herzlicher sind. Ich habe das Gefühl, wir rücken alle irgendwie so zurück in so eine Hülle. Wir werden irgendwie immer egoistischer.
Wirtschaftlich verstehe ich nicht, dass keiner versteht, was für Preise wir einfach haben – welchen Preis wir haben, was unser Wert ist. Dass das einfach akzeptiert wird, dass nicht diese ganzen Sale-Spielchen irgendwie auch die Bubble ein bisschen zerstören. Einfach ein bisschen mehr Liebe, Herzlichkeit, Menschlichkeit. Ich glaube, das würde ganz viel auf der Welt helfen.
Vida: So einfach, ne? Vielleicht müsste man einfach in regelmäßigen Abständen in der Stadt so kleine Champagner-Knöpfe verteilen. Ein paar spielerische Attribute setzen hier.